TRIVAPOR – Ein Verein und eine Stiftung

TRIVAPOR – Ein Verein und eine Stiftung

TRIVAPOR wurde am 23. August 1999 als gemeinnütziger Verein gegründet und hat aktuell rund 3‘000 Mitglieder aus dem In- und Ausland. Ziel der Vereinstätigkeit ist es, das Dampfschiff “Neuchâtel” (1912) auf den Drei-Seen wieder fahrplanmässig in Betrieb zu setzen und langfristig zu erhalten. Unter dem Vorsitz von François Kistler besteht der Vereinsvorstand heute aus neun ehrenamtlichen Mitgliedern. Um das Schiff langfristig und nachhaltig zu sichern, wurde am 6. Juni 2007 zudem die Stiftung Trivapor-Marc Oesterle gegründet. Der Verein TRIVAPOR stellt Mittel für den laufenden Unterhalt des Dampfschiff “Neuchâtel” zur Verfügung, währenddessen die Stiftung Eigentümerin des Schiffes ist.

 

Geschichte des Vereins TRIVAPOR

1999 stand in Neuenburg ein Restaurant zum Verkauf: Es war das ehemalige Dampfschiff «“Neuchâtel”. Nach der Ausserbetriebnahme der “Neuchâtel” im Jahr 1969 hatten mehrere Gastronomen das Schiff am Leben erhalten, indem sie es als Gourmetrestaurant und Dancing betrieben. Denis Barrelet, stadtbekannter Bundeshaus-Journalist, wurde auf die Verkaufsanzeige des Restaurants aufmerksam. “Um einen historischen Fehler zu beheben”, gründete Barrelet zusammen mit einigen Enthusiasten den Verein TRIVAPOR, dessen Ziel es war, das Restaurantschiff zu erwerben und wieder fahrtüchtig zu machen. Leider fand das begehrte Objekt damals rasch einen anderen Käufer aus der Gastrobranche – völlig ungeachtet einer Petition mit 3’000 Unterschriften an die Behörden und an die beteiligte Bank. Angesichts dieses Rückschlages wurde beschlossen, den Verein auf Sparflamme zu halten, um die nächste Gelegenheit nicht zu verpassen. Im Jahr 2004 erfuhr der Vereinsvorstand, dass in Rotterdam eine interessante Dampfmaschine von 1926 zum Verkauf stand. Nach Augenschein vor Ort stellte der Dampfmaschinenexperte fest, dass die Maschine sowohl in Bezug auf ihre Abmessungen als auch auf ihre Leistung perfekt mit der Originalmaschine der “Neuchâtel” übereinstimmte. Dank eines Berner Gönners, der sich für historische Mechanik begeisterte, erwarb TRIVAPOR die einzigartige Maschine. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Eigentümer und wiederum dank des Mäzens und steigender Mitgliederzahlen konnte TRIVAPOR schliesslich am 22. Februar 2007 das Restaurantschiff erwerben – der zweite grosse Meilenstein war gesetzt! Zur Abklärung der technischen Aspekte hatten zwei Schiffswerften eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Zwei neutrale Berichte bestätigten die Realisierbarkeit einer vollumfänglichen Instandsetzung. Parallel zu diesen Schritten wurden auch die wirtschaftlichen Aspekte untersucht. Der renommierte Verkehrsexperte und Sachbuchautor Dr. Jürg Meister erstellte einen Businessplan, der Möglichkeiten zeigte, wie das Dampfschiff “Neuchâtel” kostendeckend und sogar gewinnbringend zu betreiben sei.

Danach begann die Phase der technischen Studien und Offertstellungen. Unter verschiedenen Angeboten wählte TRIVAPOR schliesslich die Shiptec AG/Luzern aus, eine Tochtergesellschaft der SGV (Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees). Diese Firma brachte grosse Erfahrung im Unterhalt und der Renovierung von Raddampfern mit. Das Projekt wurde im Januar 2010 vom Bundesamt für Verkehr bewilligt. In der Zwischenzeit kümmerte sich eine Gruppe von Freiwilligen um das Schiff, befreite es von Elementen, die nicht original und nutzlos geworden waren und nahm die notwendigen Unterhaltsarbeiten vor. Diese Leute gingen jeden Donnerstag an Bord und nannten sich fortan “TRIVAPOR Jeudistes”.